Die sechs Sonaten für Violine und obligates Cembalo BWV 1014–1019 bilden einen Zyklus, in dem jede Sonate ihr eigenes Profil hat, das an den Spieler unterschiedliche Anforderungen stellt. Die neue Ausgabe basiert im wesentlichen auf Bachs „Fassung letzter Hand“, wie sie sich in der Abschrift von Johann Christoph Altnickol widerspiegelt. Neben dieser im Hinblick auf Dynamik, Artikulation, Verzierungen und Satzbezeichnungen unsicheren Quelle wurden jedoch auch frühere Abschriften von Johann Friedrich Agricola und Carl Philipp Emanuel Bach herangezogen. Substanzielle Abweichungen von der Abschrift Altnickols erscheinen in Ossia-Systemen; ein Lesartenverzeichnis macht die jeweilige Herkunft nachvollziehbar.
Zu den Sonaten BWV 1018 und 1019 gibt die Edition jeweils Frühfassungen, anhand derer die verschiedenen Stadien, die diese Sonaten durchlaufen haben, greifbar werden. In einem ausführlichen Vorwort charakterisiert Peter Wollny die Sonaten in ihrer gattungsgeschichtlichen Bedeutung und gibt ausführliche Hinweise zur Überlieferung und Bewertung der Quellen. Die Urtext-Ausgabe wird durch eine von Andrew Manze für die Praxis eingerichtete Violinstimme ergänzt. Fingersätze und Verzierungsvorschläge finden sich hier ebenso wie Hinweise zur Aufführungspraxis
In diesem Artikel enthalten ist eine Cembalo-Stimme, zweimal die Violin solo-Stimme (einmal die Urtext-Fassung und eine weitere Fassung mit aufführungspraktischen Hinweisen von Andrew Manze) sowie eine Viola da gamba-Stimme.
Sonate H-Moll BWV 1014
Sonate A-Dur BWV 1015
Sonate E-Dur BWV 1016
Sonate C-Moll BWV 1017
Sonate F-Moll BWV 1018
Sonate G-Dur BWV 1019